Begegnungen

Immer mal wieder gibt es "Probleme" mit einem Hund, der sich nicht von Fremden anfassen lassen möchte. Es wird von unseren Hunden oft erwartet, dass sie sich das automatisch gefallen lassen und gut finden. Und es gibt sicher auch Hunde, bei denen das der Fall ist. Aber es gibt eben auch andere.

Aus meiner Sicht ist es fraglich, ob das wirklich sein muss, deshalb habe ich dazu folgende kleine Geschichte geschrieben, die zum Nachdenken anregen soll:

 

Stell dir vor ein Freund lädt dich in ein fremdes Land ein, in dem du die Sprache nicht verstehst. Eines Tages geht ihr in die Stadt. Du läufst mit deinem Freund durch die Straßen, als plötzlich ein großer Mann auf euch zukommt. Der Mann starrt auf dich und dir wird ein wenig mulmig zu Mute. Während der Mann dich weiterhin anstarrt, beginnt er sich in der Landessprache mit deinem Freund zu unterhalten. Du verstehst kein Wort, hast aber das Gefühl, dass es irgendwie um dich geht. Bisher dachtest Du ja auch immer, Dein Freund versteht Deine Sprache. Aber das scheint doch nicht der Fall zu sein.

 

Dann siehst du wie dein Freund zustimmend nickt, und plötzlich kommt die Hand des großen Mannes auf dich zu und tätschelt dir am Kopf herum. Du erschreckst dich zu Tode und springst einen Schritt zurück. Doch der Mann kommt hinter dir her und versucht weiter dir auf dem Kopf herum zu tatschen. Jetzt kommt zu deinem Schrecken auch Ärger. Du sagst, er soll Dich in Ruhe lassen, aber er versteht dich nicht. Denn er wiederum versteht deine Sprache nicht. Also macht er immer weiter. Jetzt wirst Du langsam richtig sauer. Da es dir nicht gelingt, dich von ihm zu entfernen und er dich nicht in Ruhe lässt, versuchst du jetzt dich zu wehren, in dem Du nach ihm schlägst. Der Mann schaut völlig entgeistert und dein Freund ebenso. Sie verstehen gar nicht was du hast. Dein Freund nimmt dich an die Hand und geht mit Dir nach Hause. Er scheint irgendwie sauer zu sein.

 

Zuhause beruhigst du dich langsam und dein Freund ist nach einer Weile auch wieder guter Laune. Nach ein paar Tagen startet ihr erneut zu einem Ausflug. Scheinbar finden die Menschen in diesem Land, dass du irgendwie anders aussiehst und starren dich häufig an. Manche sagen auch etwas in der Landessprache zu deinem Freund, aber zunächst sieht es so aus als wenn dich niemand belästigt.

 

Nach und nach fühlst du dich immer wohler und gehst ganz entspannt mit deinem Freund die Straße entlang. Plötzlich begegnet euch eine Familie mit drei Kindern. Die Kinder rennen schreiend auf dich zu, strecken ihre Arme nach dir aus, versuchen dich überall anzufassen, und dir wird angst und bange. Du denkst nur noch an Flucht. Du hasst es, wenn fremde Menschen dich einfach anfassen. Diese Mal merkt Dein Freund zum Glück, dass dir die Situation unangenehm ist, dreht sich um und ihr geht Richtung Heimat. Du bist erleichtert, dass die Situation beendet ist.

 

Einige Tage später seid ihr wieder unterwegs und du bist schon ein wenig unsicher wegen der Vorfälle bei Euren letzten Ausflügen. Und natürlich – es kommt wie es kommen musste. Plötzlich stürzt ein wildfremder Mensch auf dich zu, sagt etwas in seiner Sprache, die du nicht verstehst und umarmt dich ganz fest. Du erschreckst dich so sehr, dass deine Faust reflexartig vorschießt, und dem Fremden so auf der Nase landet, dass diese blutet. Jetzt regen sich natürlich alle auf. Mehrere Menschen bleiben stehen, alle schreien wild durcheinander und du verstehst gar nichts mehr. Dein Freund versucht anscheinend die Menschen zu beruhigen, aber es gelingt ihm nur schwer. Das einzige was du verstehst, ist das einige nach der Polizei rufen. Irgendjemand hat das auch schon getan und die Polizei steht plötzlich da und ihr müsst mit auf die Wache.

 

Nach 2 Stunden auf der Polizeiwache und vielen Diskussionen mit deinem Freund entlässt euch der Polizist. Endlich nach Hause! Aber die Laune deines Freundes bessert sich nicht wirklich. Er sagt dir, dass du abreisen musst oder ins Gefängnis kommst. Du verstehst die Welt nicht mehr, aber bevor Du dich einsperren lässt verlässt du lieber dieses Land.

 

(© Claudia Hußmann, 2011)

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Mi

16

Okt

2013

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